De integratie verloopt voorspoedig zie ikquote:Op zaterdag 24 september 2005 23:48 schreef Sinh het volgende:
Schroder verdient wel een pak slaag, maar Merkel wat mij betreft niet.
quote:DIE ZEIT
39/2005
Auf Schröder kann niemand verzichten - ein Gespräch mit Günter Grass
Einsichten eines rot-grünen Wahlkämpfers – ein Gespräch mit dem Nobelpreisträger Günter Grass über mögliche Koalitionen, den Mythos von der Vollbeschäftigung und die Angst, dass sich jemand verzählt hat
Günter Grass: Hallooo! Ich bin guter Laune!
DIE ZEIT: In Ihrer Wahlkampfrede sprachen Sie davon, im Laufe Ihres Lebens eine »Vielzahl mittelgroßer Niederlagen« erlitten und ebenso viele »nicht kleinere Siege« errungen zu haben. Was bedeutet dieser Wahlausgang für Sie?
Grass: Für mich ist klar, dass niemand auf einen so starken Bundeskanzler wie Gerhard Schröder verzichten kann. Wenn das in einer Großen Koalition nicht möglich ist, geht nur eine Ampelkoalition. Warum nicht? Die FDP ist geübt im Umfallen. Als stärkster Koalitionspartner könnte sie drei Minister bekommen, dafür gibt es sicher auch einen Ehrgeiz. Außerdem hätte sie in einer solchen Regierung die Möglichkeit, sich auf ihre wirklich liberalen Positionen zurückzubesinnen. Das hielte ich unter einem Kanzler Schröder für möglich.
ZEIT: Aber Schröder und seine Partei haben vier Prozent verloren. Dennoch stellt er den Anspruch zum Weiterregieren. Finden Sie das richtig?
Grass: Er ist der Wunschkandidat der Bevölkerung. Ich sehe niemanden im anderen Lager, der auch in krisenhaften Situationen souverän – entsprechend der Souveränität der Bundesrepublik – diese Position wahrnehmen kann.
ZEIT: Jetzt gibt es schon Stimmen, die sagen, Stoiber könne eh besser mit Schröder als mit Merkel.
Grass: Auch das ist eine Möglichkeit. Ich halte ohnehin die CDU/CSU-Konstellation, in der sie gemeinsam als stärkste Partei auftreten, für einen gelinden Schwindel. Wenn die FDP partout nicht will, warum nicht mit den Grünen und der CSU?
ZEIT: Wieder, wie bei der Wahl in NRW, hat Schröder verloren – und bestimmt doch die Debatte. Ganz schön anmaßend, oder?
Grass: Ein politisches Naturtalent, davon gibt’s nicht so viele. Er hat sich nicht entscheidend einschüchtern oder deprimieren lassen. Das ist ein mutiger Mann.
ZEIT: Haben Sie für Schröder genauso gern Wahlkampf gemacht wie für Willy Brandt?
Grass: Das kann man nicht miteinander vergleichen. Brandt hat einen ganz anderen Hintergrund gehabt. Aber vor allem die außenpolitische Entwicklung Schröders hat mich motiviert, für ihn Wahlkampf zu machen. Doch mit diesem positiven Ergebnis habe ich nicht gerechnet. Es ist nicht nur eine Niederlage der Umfrageinstitute, sondern auch der Medien. Einen solchen Niedergang des Journalismus hab ich in der Bundesrepublik noch nicht erlebt. Brandt hatte sehr starken Gegenwind, aber er hatte die ZEIT auf seiner Seite, den stern, den Spiegel, die Süddeutsche. Schröder hat bis auf einen Teil der ZEIT gegen alle großen Medien kämpfen müssen und das unbeirrbar getan.
ZEIT: Es gibt eine linke Mehrheit in Deutschland. Überrascht Sie das?
Grass: Nein, bei der sozialen Lage ganz gewiss nicht. Dass sind die horrenden Fehler, die Frau Merkel gemacht hat: Sie hat versucht, sich an die FDP anzugleichen und sie mit Kirchhof sogar noch zu übertrumpfen. Und dazu haben die Wähler, die ja rechnen können, rechnen müssen, nein gesagt.
ZEIT: »Auf unterwürfige Weise lächelt man sich nicht ins Kanzleramt«, haben Sie über Angela Merkel gesagt. Aber die Wähler wollen sie dort sehen.
Grass: Das tut man einfach nicht, einen Antrittsbesuch in Washington zu machen und den Bundeskanzler gegenüber Bush schlecht zu machen! Ich habe sie deswegen eine Petzliese genannt, und ich bleibe bei diesem Ausdruck.
ZEIT: Und wenn sie nun Kanzlerin wird?
Grass: Gut, dann müssen wir mit einer Petzliese als Bundeskanzlerin leben. Und das wird sicher nicht einfach sein. Himmelherrgott! Die politischen Talente sind hier nicht so dicht gesät, und wir haben mit dem Schröder eines, das im In- wie im Ausland eine starke Position einnimmt. Also bleiben wir doch bei dem Mann.
ZEIT: Die Möglichkeit einer Großen Koalition besteht immer noch. Wie sind Ihre Erinnerungen an die Große Koalition von 1966 bis 1969?
Grass: Ich bin damals dagegen gewesen. Ich sah ungern, dass ein aktiver Nazi wie Kiesinger als Bundeskanzler neben einem Emigranten wie Brandt saß. Im Nachhinein muss ich sagen, dass diese Große Koalition ein paar Dinge zuwege gebracht hat, die ich ihr nicht zugetraut hätte. Aber das lag sicher auch daran, dass die Sozialdemokraten mit Heinemann als Justiz- und Brandt als Außenminister die Weichen gestellt haben für eine sozial-liberale Koalition.
ZEIT: Welche Aufgaben muss eine neue Regierung – egal, wie sie aussieht – als Erstes angehen?
Grass: Sie muss die innenpolitischen Reformen fortsetzen. Sie muss die Fehler bei Hartz IV – vor allem bei Leuten, die jahrelang in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben und jetzt benachteiligt werden – korrigieren. Aber die Richtung ist richtig. Wir müssen zu einer Bürgerversicherung hinkommen. Und eine veränderte Bevölkerungsstruktur berücksichtigen. Und dann etwas, das nach der Pisa-Studie von allen anerkannt wurde: Wir brauchen die Gesamtschule als Ganztagsschule, um die Bildungsungerechtigkeit aufzuheben. Das ist ja inzwischen sogar von einigen CDU-Leuten anerkannt worden.
ZEIT: Im Wahlkampf haben Sie noch einmal das Lied von der Zivilisierung des Kapitalismus angestimmt. Wird die neue Regierung das hören wollen?
Grass: Das Kartellrecht muss erneuert werden, es ist zahnlos. Es muss doch Dinge vermeiden können, die im Grunde antikapitalistisch sind! Überall entstehen Monopole, gerade im Energiebereich. Da gibt es keinen Markt mehr. Das muss gebrochen werden. Und ich bin für eine Börsensteuer. Ich bin dafür, dass die Gewinne, die dort abgeschöpft werden, steuerlich belastet werden.
ZEIT: Alle politischen Parteien erhoffen sich von einem Wirtschaftswachstum die Lösung aller Probleme. Was, wenn trotz besserer Konjunktur drei Millionen Arbeitslose bleiben?
Grass: Wir müssen uns von diesem Wunschziel Vollbeschäftigung verabschieden und zu einem anderen Begriff von Arbeit kommen. Man kann nicht Automation in allen Bereichen forcieren und gleichzeitig auf Vollbeschäftigung setzen. Ich bin zum Glück nicht in der Position, aber wenn ich Bundeskanzler wäre, würde ich zum Beispiel für mehr gut ausgebildete Altenpfleger sorgen, die auch ordentlich entlohnt werden. Das ist eine Aufgabe, die sich der Öffentlichkeit stellt und die auch Arbeitsplätze schafft. Dann: erneuerbare Energien. Auch dort sind Arbeitsplätze entstanden. Diese Dinge muss man forcieren. Das ist ja in den letzten Wochen beinahe untergegangen: Wir stehen gar nicht als Letzte in der Welt mit der roten Laterne da. Von der Weltbank ist die rot-grüne Regierung gelobt worden, weil sie Reformen angepackt hat.
ZEIT: Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, die sich nicht mehr ausschließlich über Arbeit definiert?
Grass: Das ist mit das Schwierigste. Das betrifft auch mich. Auch ich habe mein ganzes Leben als Arbeit definiert. Ich bin ein schlechter Freizeitmacher. Allerdings würden mir einige Dinge einfallen, die ich in der Freizeit dann täte, wenn ich nicht dauernd schreiben oder basteln oder modellieren würde. Das ist ein langfristiges Problem, das kann man nicht per Gesetzesbeschluss lösen.
ZEIT: Die Ära Rot-Grün ist in jedem Fall zu Ende. Was wird von ihr bleiben?
Grass: In jedem Fall der Atomausstieg und das Eintreten für erneuerbare Energien. Dass man die Reformen angefangen hat, zu denen es keine Alternative gibt. Und die Leistungen in der Außenpolitik. Mit welcher Häme ist Schröders und Fischers Nein zum Irak-Krieg bedacht worden – heute sind wir dankbar dafür, dass die beiden uns vor der Verwicklung in diesen Krieg bewahrt haben.
ZEIT: Politisches Engagement heißt in Wahlzeiten zwangsläufig, für eine Partei zu trommeln. Wären Sie nicht gerne mal unabhängig davon?
Grass: Ich habe mich nicht für eine Partei eingesetzt, sondern für Rot-Grün. Ich bin froh, zum ersten Mal jüngere Autoren gewonnen zu haben, mit mir gemeinsam aufzutreten. Die haben das zum Teil zum ersten Mal gemacht – mit Bravour. Und sie haben ihren Respekt vor der Realpolitik ausgesprochen, vor den Funktionären und Politikern.
ZEIT: Die jüngeren Schriftsteller werden für das Engagement an Ihrer Seite belächelt.
Grass: Ich bin das gewohnt.
ZEIT: Da müssen die durch?
Grass: Natürlich! Wer sich an die Öffentlichkeit wagt als Schriftsteller, der begreift, dass das ein Risikoberuf ist. Es gibt ja immer die Tendenz im Feuilleton, die Schriftsteller als zuständig für Utopien und Visionen in einen Nebenraum einzusperren.
ZEIT: Wofür sind Sie denn zuständig, für Visionen oder Realpolitik?
Grass: Wissen Sie, das schließt sich ja nicht aus. Brandt ist ein Beispiel dafür. Er war Realpolitiker, der gleichzeitig die Kraft und die Voraussicht hatte, dass eine deutsche Einheit möglich ist, wenn man mit der Gegenseite ins Gespräch kommt. Das ist ein Stück Vision gewesen, das sich als Realpolitik bewiesen hat. Später hat er im Auftrag der Vereinten Nationen den Nord-Süd-Bericht erstellt, von dem wir heute erkennen, dass er völlig richtig war – aber wir haben ihn nicht beherzigt. Schon damals hat er eine Weltinnenpolitik, eine neue Weltwirtschaftsordnung gefordert. Wenn das realisiert worden wäre, hätten wir nicht den Terrorismus von heute.
ZEIT: Wenn Frau Merkel doch noch Kanzlerin wird und Sie zu einem Gespräch ins Kanzleramt bittet – würden Sie hingehen?
Grass: Aber natürlich! Wenn es zu einem politischen Gespräch kommen kann. Aber nur zum Schautanzen trete ich da allerdings nicht an.
ZEIT: Trotz der guten Laune – befürchten Sie nun auch irgendetwas?
Grass: Dass sich jemand verzählt hat.
Das Gespräch führte Christof Siemes
http://www.refdag.nl/arti(...)elingen+met+SPD.htmlquote:Merkel stelt voorwaarden voor onderhandelingen met SPD
BERLIJN (ANP/DPA/RTR) – Voordat er echte coalitieonderhandelingen kunnen beginnen tussen de CDU en de SPD, willen de christen–democraten „op drie punten duidelijkheid", zei CDU–voorzitter Angela Merkel maandag. De SPD moet accepteren dat de CDU de volgende bondskanselier mag leveren. Daarnaast moet er een ’gemeenschappelijke basis van vertrouwen’ bestaan, evenals een „gemeenschappelijke wil om een regering van vernieuwing" op te zetten.
Afgelopen donderdag hadden de leiders van de SPD en de CDU al een ontmoeting met elkaar, nadat duidelijk was geworden dat Duitsland na de verkiezingen van vorige week zondag waarschijnlijk aangewezen was op een ’grote coalitie’ tussen de CDU en de SPD. Ook deze week staat een dergelijke bijeenkomst, die Merkel aanmerkte als ’voorbespreking’ op de agenda.
Verscheidene SPD–politici wezen maandag de eis van Merkel, dat de sociaal–democraten al van te voren akkoord gaan met het feit dat Merkel bondskanselier wordt, van de hand.
http://www.hbvl.be/nieuws(...)7-BE1F-A792D7500AE5}quote:27/09 Volkswagen gaat nieuwe 4x4 in Duitsland bouwen
Volkswagen gaat zijn nieuwe compacte terreinwagen bouwen in Duitsland en niet in Portugal. Dat heeft de Duitse autoconstructeur dinsdag bekendgemaakt. De werknemers hebben toegevingen gedaan rond hun arbeidstijd en loon.
Directie en vakbonden bereikten na weken van onderhandelingen een akkoord om het nieuwe model - de Golf Marrakech - in Wolfsburg te bouwen. Dit gebeurt aan de loon- en arbeidstijdvoorwaarden van het filiaal Auto 5000, wat Volkswagen minder kost.
Volkswagen dreigde ermee om zonder toegevingen van de werknemers de auto te bouwen in Palmela in Portugal. Daar liggen de productiekosten 1.000 euro per auto lager dan in Wolfsburg, aldus de groep. Er zijn nu toegevingen gedaan voor 850 euro kostenverminderingen per wagen. Volkswagen maakt al de Touran in het filiaal Auto 5000. De werknemers zijn er gehouden aan productieobjectieven, hun arbeidstijd kan er worden opgetrokken tot 42 uur per week tegen gemiddeld 35 in de rest van het concern.
Volgens de vakbond IG Metall zijn door de beslissing de auto in Duitsland te bouwen duizend banen veilig gesteld. De groep heeft ook toegezegd om in de fabriek in Emden vanaf 2008 een nieuw model te gaan maken.
Heb laatst gelezen dat VW in Wolfsburg de meest ineffectieve autofabriek is in europaquote:Op woensdag 28 september 2005 14:20 schreef zakjapannertje het volgende:
ondertussen in het land: een multinational investeert in Duitsland:
[..]
http://www.hbvl.be/nieuws(...)7-BE1F-A792D7500AE5}
Vorig jaar stond er in Der Spiegel een kort artikel dat melde dat in de 4 voorafgaande jaren 100.000 banen in de Duitse auto-industrie gecreëerd waren. Verder waren er zo'n 250.000 banen in de metaalsector vacant. En dat terwijl de automarkt al die tijd stagneert, vooral ook in Duitsland.quote:Op woensdag 28 september 2005 15:11 schreef Pietverdriet het volgende:
[..]
Heb laatst gelezen dat VW in Wolfsburg de meest ineffectieve autofabriek is in europa
een duitse multinaitonal investeert in duitsland , dat telt nietquote:Op woensdag 28 september 2005 14:20 schreef zakjapannertje het volgende:
ondertussen in het land: een multinational investeert in Duitsland:
[..]
http://www.hbvl.be/nieuws(...)7-BE1F-A792D7500AE5}
DaimlerChrysler bouwt anders wel 8.500 banen af, in de Mercedes fabriek (ondanks en akkoord met de vakbonden dat gedwongen ontslagen tot 2012 bij DaimlerChrylser in DLD uitsluit) ....quote:Op woensdag 28 september 2005 18:25 schreef McCarthy het volgende:
[..]
een duitse multinaitonal investeert in duitsland , dat telt niet
Nee, de stad is gesticht door Nazi's met de naam ''Stadt des KdF Wagens''. Na WO2 is het vernoemd naar een kasteel dat daar staat: ''Wolfsburg''.quote:Op woensdag 28 september 2005 22:59 schreef LodewijkNapoleon het volgende:
Wolfsburg, die stad is ook naar Hitler vernoemd btw.
Jehebt inderdaad gelijk zie ik, die bron van mij was Amerikaans en ook wel een beetje tendensieus geschreven achteraf...quote:Op donderdag 29 september 2005 00:01 schreef Godslasteraar het volgende:
Nee, de stad is gesticht door Nazi's met de naam ''Stadt des KdF Wagens''. Na WO2 is het vernoemd naar een kasteel dat daar staat: ''Wolfsburg''.
KdF = Kraft durch Freude, en de ''KdF Wagen'' werd de Volkswagen Käfer
Dat zie ik niet zo . De nieuwe Golf is qua qualiteit en innovatie waarschijnlijk de beste Golf Ooitquote:Op woensdag 28 september 2005 22:23 schreef RM-rf het volgende:
[..]
DaimlerChrysler bouwt anders wel 8.500 banen af, in de Mercedes fabriek (ondanks en akkoord met de vakbonden dat gedwongen ontslagen tot 2012 bij DaimlerChrylser in DLD uitsluit) ....
ik dacht dat het bij de Smart-sectie was, sowieso loopt de Smart verschrikkelijk slecht, draait zwaar verlies, en het lijkt een kwestie van tijd voor ze dat hele merk opgeven (vreemd genoeg terwijl juist andere merken slim in de markt springen: Austin, en ook Toyota op de IAA een hybride stadsauto introduceerden)..
Het grootste probleem van de duitse automerken is dat hun innovatie een beetje stilgevallen is, men achterloopt op Japanse merken als Toyota en de Fransen (diesel-roetfilters, die juist oorsprokelijk bij VW ontwikkeld zijn maar daar niet verder ontwikkeld werden omdat het aan regelgeving ontbrak die de dingen verplicht stelde) ...
quote:DIE ZEIT
31/2005
Mission gescheitert
Jürgen Schrempp geht und hinterlässt wahrlich keine Erfolgsbilanz. Längst haben BMW und Toyota die "Welt AG" überholt. Seine Nachfolger müssen daraus lernen
Von Dietmar Lamparter
Er laufe nicht davon, wenn es schwierig wird, hat Jürgen Schrempp vor nicht allzu langer Zeit gesagt. Jetzt geht er doch - und hat Glück, dass die Zahlen im Konzern, mal wieder, leicht nach oben zeigen.
Doch was hinterlässt der scheidende DaimlerChrysler-Chef? An seinen eigenen Ansprüchen gemessen, muss seine Mission als gescheitert gelten. Großspurig kündigte er nach seiner Kür zum Vorstandschef 1995 an, den Wert des Unternehmens, den shareholder value, zu steigern. Derzeit ist das fusionierte Unternehmen an der Börse halb so viel wert wie zum Zeitpunkt der "Hochzeit im Himmel" 1998. Von seiner Vision der "Welt AG", die gleichermaßen in Europa, Nordamerika und Asien auftrumpfen sollte, ist nach dem unrühmlichen Ausstieg bei Mitsubishi und dem Abschied vom koreanischen Partner Hyundai nichts übrig geblieben.
Der Mann mit dem Hang zu starken Worten hatte beabsichtigt, aus DaimlerChrysler "den erfolgreichsten und angesehensten Anbieter von Automobilen, Transportprodukten und Dienstleistungen" werden zu lassen. Heute sind die Transportleistungen, etwa die Bahnsysteme, großenteils verscherbelt; mit Dienstleistungen, wie etwa Toll Collect, hat sich das Unternehmen gründlich blamiert; die angesehenste Marke des Konzerns, Mercedes-Benz, kämpft mit roten Zahlen und einem lädierten Qualitätsimage. Da wundert es nicht, dass die Gewinne dürftig ausfallen - gemessen an denen zur Zeit des Starts des deutsch-amerikanischen Autokonzerns. Eine Erfolgsbilanz ist das wahrlich nicht.
Dabei wollte der gebürtige Freiburger so ziemlich alles besser machen als Edzard Reuter, sein Vorgänger auf dem Stuttgarter Chefsessel. Mit dessen Vision vom "integrierten Technologiekonzern" hatte Schrempp rigoros aufräumt. Doch jetzt ähnelt seine Schlussbilanz frappierend dem traurigen Bild aus dem Jahre 1995.
Nach der Bekanntgabe seines Abschieds schnellte der Aktienkurs um zehn Prozent in die Höhe.Das spricht für sich. Offenbar glauben viele Anleger, dass DaimlerChrysler ohne den großen Meister zukünftig besser läuft als mit ihm. Zum Glück hatte das Unternehmen genügend Substanz, um die Irrungen und Wirrungen der Ära Schrempp zu überstehen. Dass der Stuttgarter Konzern heute aber sehr viel besser dastehen könnte, zeigen die Konkurrenten BMW und Toyota, die weniger ankündigten und mehr erreichten. Bleibt zu hoffen, dass Schrempps Nachfolger Dieter Zetsche daraus gelernt hat.
Eines jedenfalls hat Schrempp zum Schluss noch geschafft: Er hat den Ausstiegstermin selbst bestimmt, tritt ohne Abfindung ab und will auch nicht in den Aufsichtsrat. Das ehrt ihn. Zu bedauern ist er deshalb nicht. Die Pension dürfte nicht schmal ausfallen. Schließlich gehören die Gehälter der Vorstände zu den wenigen nachhaltig gestiegenen Werten im Unternehmen DaimlerChrysler.
quote:SPIEGEL ONLINE - 28. Juli 2005, 15:45
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,367178,00.html
Analyse
Der Verheerer von Möhringen
Von Thomas Hillenbrand
Zehn Jahre lang hat Jürgen Schrempp versucht, aus "dem Daimler" ein weltumspannendes Vorzeigeunternehmen zu machen. Mit diesem Plan ist der ehemalige Kraftfahrzeugmechaniker spektakulär gescheitert. Es könnte Jahre dauern, bis sich der Stuttgarter Autokonzern von Schrempp erholt.
Jürgen Schrempp: Der Breisgauer wollte großes und hat sich verzettelt
Hamburg - Vielleicht begann das ganze Elend auf der Herrentoilette. Dort, so will es eine nie offiziell bestätigte Legende, habe Daimler-Boss Jürgen Schrempp seinem Chrysler-Pendant Robert Eaton eine Fusion angeboten. Gut sieben Jahre ist es her, dass die Stuttgarter den drittgrößten amerikanischen Autohersteller schluckten.
Vor dem Zusammenschluss war die Bilanz von JES, wie er intern genannt wird, gar nicht so übel gewesen. Seit seinem Amtsantritt als Vorstandschef im Mai 1995 sanierte der Freiburger den taumelnden Daimler-Konzern. Sein Vorgänger Edzard Reuter hatte einen ziemlichen Scherbenhaufen hinterlassen. Und Schrempp hatte die Trümmer beherzt und ohne Mitleid zusammengefegt. Dafür wurde der "Cowboy aus dem Schwarzwald" ("New York Times") von der Presse gefeiert.
In den letzten Jahren hat Schrempp nur noch selten lobende Worte gehört. Allein Wirtschaftminister Wolfgang Clement (SPD), der des öfteren Dinge sieht, die sonst niemand sehen kann, hält Schrempp immer noch für einen herausragenden Unternehmer. Der überwiegenden Mehrheit galt er bereits seit längerem als egomanischer "Manager des Misserfolgs", als tölpeliger "Rambo", der "alles versiebt". Die renommierte "Business Week" kürte ihn 2004 zum "Schlechtesten Manager des Jahres".
Napoleon der Autobranche
Zu Recht. Mit einer Expansionsstrategie von napoleonischen Ausmaßen hat Schrempp dafür gesorgt, dass es in der "ersten deutsche Welt AG" (Schrempp) an allen Ecken kokelt und brennt. Da wäre zunächst die US-Tochter Chrysler. Das von Spöttern lange auch "Krisler" genannte Unternehmen hat Schrempps designierter Nachfolger Dieter Zetsche unter erheblichem Einsatz von Managern, Material und Moneten wieder halbwegs wettbewerbsfähig gemacht. Ob die Sanierung dauerhaft tragfähig ist, muss sich noch zeigen.
Definitiv gefloppt ist das Engagement bei Mitsubishi Motors, wo sich DaimlerChrysler 2003 eingekauft hatte. Hier hat Schrempp über zwei Milliarden Euro versenkt, inzwischen ist Stuttgart ausgestiegen. Auch die strategische Allianz mit dem koreanischen Autohersteller Hyundai erwies sich als kostspielig und erfolglos.
Während Schrempps beste Manager in Tokio, Seoul oder Detroit kernsanierten, scheint sich kaum jemand um die heimische Vorzeigemarke Mercedes-Benz gekümmert zu haben. Die ist inzwischen selbst ein Sanierungsfall. Im ersten Quartal musste die Mercedes Car Group, zu der neben Mercedes auch die Marken Smart und Maybach gehören, einen operativen Verlust von 954 Millionen Euro ausweisen.
Zu dem desaströsen Ergebnis trägt vor allem die defizitäre Kleinstwagenmarke Smart bei. Das Schrempp-Projekt hat sich seit dem Start als Fass ohne Boden erwiesen. Bisher hat Smart über drei Milliarden Euro verschlungen. Eine Trendwende ist trotz eines Sanierungsplans bisher nicht in Sicht. Kritische Analysten sind seit längerem der Ansicht, dass Dichtmachen die beste Lösung wäre. Und die Luxuskarosse Maybach ist nicht der Renner, den sich die Autoleute ursprünglich erträumt hatten.
Sinkender Stern
Schrempps größte Fehlleistung jedoch ist, dass er Mercedes-Benz heruntergewirtschaftet hat, einst zu Recht die deutsche Marke mit dem höchsten Ansehen. An die 1,3 Millionen Fahrzeuge musste Daimler in diesem Jahr wegen Mängeln in die Werkstatt zurückrufen. Kostenpunkt: 500 Millionen Euro. Die wichtige E-Klasse bietet nach Meinung führender Tester bestenfalls zweitklassige Qualität. Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit Graumarktgeschäften gegen zahlreiche Mercedes-Manager. Der Karikaturist Jamiri frotzelte unlängst, Mercedes solle zur Verbesserung der Qualität doch einfach Innereien von Toyota einbauen.
Das Asien-Abenteuer, die Smart-Pleite oder den Chrysler-Flop - man könnte Deutschlands wohl bestbezahltem Manager etliche seiner Fehler vergeben. Man könnte ihm auch verzeihen, dass er mit Wolfgang Bernhard einen der talentiertesten Manager der Branche aus dem Unternehmen drückte.
Was Schrempp aber mit dem Herzstück des Konzerns angestellt hat, ist unverzeihlich und rechtfertigt die jetzt erfolgte Höchststrafe: den vorzeitigen Abgang ohne Abfindung. Dass Schrempp-Duzfreund und Aufsichtsratschef Hilmar Kopper diesen De-Facto-Rausschmiss heute als von langer Hand vorbereiteten Wechsel zum "optimalen Zeitpunkt" zu verkaufen suchte, verleiht dem Vorgang eine Prise unfreiwilliger Komik.
Wie einst Schrempp selbst wird der neue Daimler-Chef Zetsche zunächst mit Aufräumarbeiten beschäftigt sein. Dabei ist unklar, wie schnell sich Schrempps verheerende Strategie rückgängig machen lässt. Es könnte Jahre dauern, bis der angeschlagene Stuttgarter Autoriese zu seiner alten Stärke zurückfindet.
Jürgen Schrempp hinterlässt eine Spur der Verwüstung - und ernüchternde Zahlen. In seiner Amtszeit ist der Börsenwert von DaimlerChrysler um 50 Milliarden Euro gesunken. Schrempps Einkünfte im gleichen Zeitraum werden auf etwa 80 Millionen Euro taxiert. In einem heute an mehrere Chefredakteure versandten Brief, der SPIEGEL ONLINE vorliegt, schreibt Schrempp rückblickend: "Eine schöne und wertvolle Zeit ist .. zu Ende."
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Ik ben het ten delen wel met je eens, maar ik denk toch dat je de wereldvreemde insteling van IG metal onderschat.quote:Op donderdag 29 september 2005 10:39 schreef RM-rf het volgende:
Juist op die punten vallen bv Toyota, Renault en Volvo eerder positief op...
Ik heb zelf een sterke twijfel erbij of de hogere loonkosten in Duitsland nu werkelijk zo enorm sterk spelen ... volgens mij wordt dat eerder gebruikt om de sterke macht van de vakbonden nu ook te breken ... voorlopig is er in Duitsland een enorme angst voor werkloosheid en zijn werknemers snel bereid ook in te stemmen met afzwakking van eerdere sociale afspraken, enkel tegen een garantie van behoud van hun arbeidsplaats (zoals het herenakkoord bij DaimlerChrysler, dat baangarantie tot 2012 als enigste belofte voor de werknemers kende, en daarvoor grote afbouw van bestaande regelingen betreffende arbeidstijden, pauzes, pensioenopbouw inhaalde, een redelijk succes initieel, maar nu, met het opzeggen van 8500 toch redelijk bruut door DaimlerChrysler gebroken lijkt te worden, al heeft dat nog niet tot grootschalige protesten of een spontane staking geleid) ....
De Duitse vakbonden zijn verouderd en gaan voornamelijk ten onder aan de interne corruptie en juist hun verwevenheid met de directies van bedrijven ...quote:Dat is juist wat met name de FDP en CDU willen afschaffen. Die willen dat men op berdijfsniveau afspraken kan maken met de Onderneemingsraad die alleen voor dat bedrijf gelden.
Als Wolfsburg echt naar Hitler was vernoemd was geweest, hadden ze de naam Wolfsburg wel veranderd na de oorlog. KdF-Stadt kon immers ook niet door de beugel.quote:Op donderdag 29 september 2005 09:38 schreef LodewijkNapoleon het volgende:
[..]
Jehebt inderdaad gelijk zie ik, die bron van mij was Amerikaans en ook wel een beetje tendensieus geschreven achteraf...![]()
je krijgt soms het idee dat ze meer naar dat soort organisaties luisteren dan naar hun eigen keizersquote:Op donderdag 29 september 2005 11:41 schreef Pietverdriet het volgende:
Het zal een opdracht van de volgende regering moeten zijn de macht van de vakbonden te breken, maar dat is een illusie. Zowel in de SPD als in de Union hebben de vakbonden een sterke binding.
Dresden voorlopig:quote:Op zondag 2 oktober 2005 21:53 schreef McCarthy het volgende:
anyway: wat is het geworden in Dresden? Wat is nu de totaal uitslag? Zowel in % als in zetels.
enquote:Current results of the Dresden I by-election (234 of 260 precincts counted)
First vote
Andres Lämmel (CDU): 37.2%
Marlies Volkmer (SPD): 32.0%
Katja Kipping (Left.PDS): 19.3%
Peggy Bellmann (FDP): 4.8%
Stephan Kühn (Greens): 3.8%
Franz Schönhuber (NPD): 2.4%
Katarzyna Kruczkowski (BüSo): 0.6%
Second vote
SPD: 27.8%
CDU: 24.4%
Left.PDS: 19.8%
FDP: 16.9%
Greens: 7.0%
NPD: 2.6%
Other parties: 3.2%
Turnout: 70.7
% kunnen pas gegeven worden als men uitgeteld is.quote:CDU/CSU 226, SPD 222, FDP 61, Left 54, Greens 51.
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