Deutschland schlägt Spanien 27:25 und trifft auf Frankreich
Auf ins Halbfinale!
Die Handball-Party der deutschen Männer geht weiter. In der mit 19000 Zuschauer ausverkauften Kölnarena gewann das Team von Bundestrainer Heiner Brand am Dienstag sein Viertelfinale gegen Titelverteidiger Spanien mit 27:25 (15:12) und kämpft weiter um die Medaillen. Gegner im Halbfinale wird Europameister Frankreich sein, der sich gegen Olympiasieger Kroatien mit 21:18 durchsetzte. Das Spiel findet am Donnerstag um 17.30 Uhr in der Kölnarena statt und wird vom ZDF live übertragen.
„Ich bin sehr zufrieden und sehr glücklich. Vor wenigen Tagen hätte ich nicht geglaubt, dass wir überhaupt die Chance bekommen, so ins Viertelfinale einzuziehen“, sagte Brand. „Wir haben lange am Limit gespielt. Vielleicht wäre ohne die Zuschauer ein Einbruch gekommen. Wir haben jetzt sicher gegen jeden Gegner eine Chance, aber die Weltspitze ist so eng, dass man nicht mehr von Favoriten reden kann. Da ist alles möglich.“ Selbst der dritte Weltmeistertitel nach 1938 und 1978.
Unter den Augen des Bundespräsidenten Horst Köhler sowie IOC-Präsident Jacques Rogge und DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach zeigten Torwart Henning Fritz und seine Mitspieler eine weitere begeisternde Partie. Im 50. Vergleich mit Spanien (zuvor 22 Siege, 5 Unentschieden und 22 Niederlagen) trat der WM-Gastgeber dominant auf und setzte mit dem fantastischen Fritz und einer unglaublichen Abwehr erneut Maßstäbe. Selbst der spanische 23:23-Ausgleich in der 51. Minute brachte Kreisläufer Sebastian Preiß & Co. (Foto) nicht von ihrem Kurs ab.
Von Henning Fritz ging wieder jener legendäre Zauber aus, den Spanien bereits im 2004 im Viertelfinale der Olympischen Spiele kennen gelernt hat. Damals entschied der Torwart nach zwei Verlängerungen das Siebenmeterwerfen nahezu im Alleingang. Bereits nach fünf Minuten zwang Fritz den spanischen Starspieler Iker Romero zu einem Fehlwurf, noch in der ersten Halbzeit scheiterte auch Victor Tomas mit einem Aufsetzer.
Die über weite Strecken gigantische Abwehr ermöglichte dem DHB-Team immer wieder leichte Toreund eine schnelle 6:3-Führung. Lediglich der kräftige Kreisläufer Rolando Urios – acht Tore bei acht Versuchen und damit „Man of the Match“ - bereitete permanent Probleme. Dass Brand ohne seinen Kapitän Markus Baur (Zerrung der rechten Wade) auskommen musste viel kaum ins Gewicht, da der 23-jährige Michael Kraus wieder geschickt Regie führte.
In der zweiten Halbzeit musste sich die deutsche Mannschaft jedoch mächtig strecken, um Spanien auf Distanz zu halten. Die sinkende Trefferquote (darunter zwei verworfene Siebenmeter) ermöglichte dem Weltmeister von 2005 den Ausgleich. Holger Glandorf und Christian Schwarzer wehrten den Ansturm jedoch erfolgreich ab, und Torsten Jansen beseitigte die allerletzten Zweifel am Einzug ins Halbfinale.
Weitere Stimmen:
Henning Fritz: „Wir funktionieren momentan als Team sehr gut. Der Kampfgeist zeichnet uns aus. Wir glauben an uns und kämpfen bis zum Schluss.“
Christian Schwarzer: „Ich hatte nie das Gefühl, dass wird dieses Spiel verlieren könnten. Das war sehr souverän. Wir haben eine sehr gute Abwehr gestellt. So müssen wir nur weitermachen.Ich genieße jede Minute und jede Sekunde, die ich dabei sein darf. Wir sind als Mannschaft aufgetreten – deshalb waren wir heute besser. Der nächste Gegner im Halbfinale? Das ist egal. Wir müssen jeden Gegner schlagen, wenn wir den Titel holen wollen.“
Florian Kehrmann: „Wir haben die Euphorie genutzt. Das war ausschlaggebend. Wahnsinn, was hier abgeht. Das macht einfach nur Spaß.“
Juan Carlos Pastor (Nationaltrainer Spanien): „Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Henning Fritz war heute wieder exzellent. Deutschland hat mit diesem besonderen Publikum die Möglichkeit, Weltmeister zu werden.“
Deutschland – Spanien 27:25 (15:12)
Deutschland: Fritz, Bitter; Hens (3), Roggisch, Klein, Haaß, Preiß (2), Glandorf (5), Zeitz (3), Jansen (6/4), Kraus (2), Kehrmann (4), Kaufmann, Schwarzer (2)
Spanien: Hombrados, Baruffet; A. Entrerrios (3), Urios (8), R. Entrerrios (3), Garrabaya, Belaustegui (1), Lozano, R. Garcia (2), Perez, Davis, Romero (7/4), Vaquero, Tomas (1)
Schiedsrichter: Abrahamsen/Kristiansen (Norwegen). – Zuschauer: 19000 (ausverkauft). – Siebenmeter: 6/4:6/4 (Kehrmann neben das Tor, Jansen scheitert an Hombrados – Romero an die Latte, Tomas über das Tor). – Zeitstrafen: 8:8 Minuten (Roggisch, Preiß, Glandorf, Schwarzer – Belaustegui, Perez, Davis, Romero).
Spielfilm: 2:0 (2.), 3:1 (4.), 3:3 (9.), 6:3 (12.), 10:7 (20.), 13:9 (24.), 13:11 (28.), 14:12 (29.), 15:12 – 16:12 (32.), 19:16 (38.), 21:20 (47.), 23:23 (51.), 25:23 (54.), 26:25 (60.), 27:25
Het doet mij denken aan het WK in 1978. Toen de Duitsers voor het laatst wereldkampioen werden. Ik ben misschien één van de weinigen die geen oprechte aversie tegen de Duitsers heeft en ze dit succes gunt. Ik ga donderdag zeker kijken.
Ik noem een Tony van Heemschut,een Loeki Knol,een Brammetje Biesterveld en natuurlijk een Japie Stobbe !