New York City. Mitternacht in Manhattan. Dschungel-Party am Hafen (Pier 92) nach der Welt-Premiere. Schnee-Gestöber. Ich und 8000 Ehrengäste (Donald Trump, Ice-T, Danny DeVito etc.) staunten in 38 Kinos gleichzeitig (Loews-Center).
Wir sind k.o. von „King Kong“– wie Kinder, die ihren Teddy verloren haben!
Drei Stunden Action nonstop (207 Mio. Dollar Kosten, teuerster Film aller Zeiten).
Horror, Slapstick, Liebe, Wehmut, Tränen – und ein Affe mit dem Herzen eines Lkw.
Im wabernden Kunstnebel steht plötzlich Hollywood-Legende George Lucas (61, „Star Wars“) vor mir. Wie war’s? Zögern: „PHANTASTISCH!
Der Film war der Kindertraum von Peter Jackson – lange vor ‚Herr der Ringe‘. Sein Traum wurde wahr wie ein Märchen ...“ Wie erzählt Hollywood der Welt eine Story, die die ganze Welt schon kennt?
Es wird dunkel, das Märchen beginnt ...
New York (90 358 Computer-generierte Gebäude). Ein verrückt-verträumter Filmregisseur (Jack Black) schnappt sich ein arbeitsloses, blondes Starlet (Naomi Watts) – und dampft mit einem Schrottfrachter zur legendenumwogenen „Insel der Totenköpfe“. Die Horror-Humor-Action explodiert ...
1 Stunde Reise in die Finsternis – wie „Indiana Jones“. 1 Stunde Kampf gegen gräßliche, wilde Saurierhorden, widerliche Urzeitmonster – und Kong. 1 Stunde Endkampf am Empire State Building (448 m).
Kong (ca. 10 m) ist ein digitales Wunder! Sein funkelndes Gesicht mit traurigem Reißzahn erwacht wie eine blühende Blume. Es grunzt, brüllt, beißt. Es schmunzelt, lacht, weint. In seinen fußballgroßen Bernsteinaugen spiegelt sich Sehnsucht – nach Geliebtwerden, nach Glück, nach Frieden. Kong ist ein Mix aus Box-Bestie Tyson, Kommissar Rex und Hans-Dietrich Genscher.
Kong-genial ist die Blondine mit Herz. Eine Träumerin, die als letzte an das Gute im Menschen glaubt – und es im Monster findet: ein Mix aus Monroe, Jenny Elvers und Mutter Teresa.
Der Neuseeländer Jackson (44, Gage: 20 Mio. plus) war zwölf Jahre, als er mit einem bemalten Bettuch und Super-8-Kamera zum erstenmal „Kong“ drehte. Sein „Kong“ wird die Welt erschüttern – am 14. Dezember in 20 000 Kinos (ab 12 Jahre).
Das hat die Welt noch nicht gesehen!
Am Ende ist man traurig. Ich blicke hoch zu den glitzernden Wolkenkratzern. Kong fehlt