Er is weer nieuws aan het front:
World Exclusive o.s.ä. Teil 6
First Impressions Of Placebo
[07.12.05 20:00]
Im März erscheint das neue, bis dato noch unbetitelte Placebo-Album. Das fünfte, rechnet man die Retrospektive "Once More With Feeling" trotz zweier neuer Songs nicht mit ein. Was wir nicht tun. Produziert hat dieses Mal Dimitri Tikovoi, der zuletzt z.B. einige famose Goldfrapp-Remixe ablieferte. Was also ist da zu erwarten, die Gitarren eingemottet und fortan nur noch Bits und Beats? Per Eilbrief hat Brian Molko direkt aus dem Studio schon einmal 9 der 13 auf dem Album enthaltenen Songs zu unseren Händen geschickt. Nun ja, nicht direkt. Aber im Umschlag war immerhin eine Einladung zu einer exklusiven Listening-Session in Köln heute morgen. Lassen wir uns nicht nehmen, soviel ist klar. Und: Wir waren weltweit die ersten, die das Material zu Gehör bekamen. Noch etwas rot im Gesicht über soviel Ehrehrbietung, hier einmal die gesammelten Eindrücke. Titel hatte die Band selbst noch nicht parat.
Der erste Track, den wir hören, beginnt mal gleich forsch mit einer lofi-Akustikgitarre, zu der sich dann rasch die bekannte Stimme mischt. Ein Uptempo-Song, und man möchte gerade "typisch Placebo" notieren - da haucht eine fremde Frauenstimme ein "Baby, did you forget…?" in den Song. Huch! Erste Annahmen in die Runde geworfen: Das ist Alison von The Kills. Na, das geht ja gut los.
Track 2 stampft auf düsteren, dirty beats daher und bestätigt die bis dato unbestätigte Annahme, es gehe auf Album Nummer 5 etwas elektronischer zur Sache. Dann kommt die Rockgitarre und in das White Noise-Schneegestöber prophezeit Molko eindringlich: "Someone call an ambulance, there's gonna be an accident".
Track 3, wohlgemerkt die Reihenfolge ist (noch) beliebig gewählt, wandelt dann wieder auf Indie-Rock-Pfaden, die offene Placebo-Gitarre ist da - insgesamt aber bleibt ein schwächere Eindruck.
Es folgt Track 4, die erste Single mit dem Titel "Song To Say Goodbye". Eine Art Brief an sich selbst, wie Molko im anschließenden Interview erläutert. Und was hat er sich zu sagen? "You're one of God's mistakes, you crying tragic waste of skin…" Und von der "needle and the damage done" ist da die Rede. Wo haben wir das schon mal gehört? "Die Welt braucht keinen weiteren toten Rockstar, das ist ein verdammtes Klischee" sagt er. Dem ist nichts hinzuzufügen. Musikalisch bewegen wir uns auf dezenten Piano-Zehenspitzen, stoßen uns aber immer wieder an dissonanten Röhrenglocken, die da vom bleiernden Himmel hängen. "My, oh my." Starker Track.
Track 5, eine langsamere Nummer, die zum Schluss zu einer beeindruckenden Geräuschkulisse anschwillt. "Follow the cops back home and rob their houses" fordert Molko. Nach Riots klingt der Song aber nicht.
Eine geradeaus-Techno-4/4-Takt-Beat treibt den 6. Track voran, die Großraumdisko frohlockt. Aber auch hier fordert Rock seinen Teil vom Kuchen - und kriegt ihn.
Der schönste Track - nach dem ersten wie dem zweiten Hören - "Pierrot The Clown" und also: Melancholie und die unendliche Traurigkeit. Auf einem Rumpel-Beat klingt ein Glockenspiel und Molko singt: "If you ever come around, the city or the suburbs of this town, I'll be wallowing in sadness, wearing a frown, like Pierrot the Clown."
Und schon wieder ein durchlaufender Beat auf dem düsteren Elektronikrock-Bastard Nummer acht. In vielen Passagen auf dem Album ist Molkos Stimme extrem in die Musik eingebettet. Dann wieder schwingt sie sich, wie hier, in höchste Höhen. In den Äther.
Der finale Track der Listeningsession schließlich, ein düsterer Walzer, der Brian Molkos Stimme von einer ganz anderen Seite zeigt. Recht basslastig und im Vordergrund erzählt sie vom Morgen danach. "In the cold light of morning, when the party gets boring, you're high". So klingt ein sich langsam und unerbittlich nähernder Kater.
http://www.intro.de/musik/news/1133982000