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Niederlande feiern rauschendes FestOranje nutzt den Heimvorteil zum Gewinn der Fußball-EM der Frauen. Der Erfolg könnte einiges in Bewegung setzen. Auch Bundestrainern Steffi Jones sollte Lehren ziehen aus dem Erfolg der Gastgeberinnen.
Aus den Lautsprechern schallte niederländische Gute-Laune-Musik, der Schlager „Jij Krijgt Die Lach Niet Van Mijn Gezicht“ („Du kriegst das Lachen nicht aus meinem Gesicht“) brachte die Niederländerinnen auf dem Feld zum Schunkeln und 28.000 Zuschauer auf den ausverkauften Rängen des „De Grolsche Vest“, des Finalstadions von Enschede. Eine oft zähe Fußball-Europameisterschaft der Frauen ist mit einem rauschenden Fußballfest zu Ende gegangen, weil die Gastgeberinnen im Endspiel Deutschland-Bezwinger Dänemark in einem unterhaltsamen Spiel mit 4:2 nach Toren von Vivianne Miedema (10./89. Minute), Lieke Martens (28.) und Sherida Spitse (52.) bei Gegentreffern durch Nadia Nadim (5.) und Pernille Harder (33.) besiegten.
Die Niederlande sind nach Schweden, Norwegen und Rekord-Europameister Deutschland erst das vierte Nationalteam bei der zwölften Austragung von Fußball-Europameisterschaften der Frauen, das sich in die Siegerliste eintragen darf. Seit 1989, als die Deutschen mit ihrem ersten, damals überraschenden Titelgewinn auf die Frauenfußballbühne traten und ihre Siegesserie von bislang insgesamt acht Titelgewinnen begannen, gab es keinen neuen Europameister mehr.
Die Niederländerinnen nutzten nun wie damals Deutschland den Heimvorteil, um ihre Premiere zu feiern und zugleich eine gewisse Frauenfußballbegeisterung unter den Landsleuten auszulösen. Wie 1989 in Osnabrück war nun im nur rund hundert Kilometer entfernten und direkt an der deutschen Grenze gelegenen Enschede das Stadion ausverkauft. Diskussionen, ob die für Montag geplante Siegesfeier in Utrecht nicht zu klein und im Vergleich zum von den Männern 1988 ausgesuchten Grachten von Amsterdam zu provinziell sei, beweisen, dass der zuvor in der Nische versteckten Frauenfußball in den Niederlanden in den vergangenen Wochen einiges in Bewegung gesetzt hat.
Womöglich behält der niederländische Fußballverband mit einem Werbefilm aus der Zeit vor dem Turnier recht, in dem am Ende aus dem Wort Vrouwenvoetbal schlicht Voetbal wird. Dem europäischen Frauenfußball, der ohnehin aufgrund des wachsenden Engagements einiger englischer und spanischer Männer-Profiklubs vor großen Veränderungen steht, kann das Aufkommen eines bisherigen Außenseiters nur recht sein. „Unser Sieg beweist, dass der Frauenfußball sich entwickelt. Deutschland war immer der unschlagbare Champion. Jetzt halten andere auch mit. Dänemark hat die deutsche Regentschaft im Viertelfinale beendet, wir haben das heute quasi fortgesetzt“, sagte Bondscoach Sarina Wiegman.
Allein die Däninnen, im Viertelfinale vor einer Woche 2:1 siegreich über Deutschland, versuchten sich trotz der erdrückenden Favoritenrolle der Niederländerinnen zunächst sehr gekonnt in der Rolle des Partyschrecks. Gerade einmal fünf Minuten waren gespielt, als Nadia Nadim die Skandinavierinnen per Strafstoß in Führung schoss. Die Niederländerinnen zeigten sich nicht geschockt und schlugen nur fünf Minuten später erfolgreich zurück: Jackie Groenen, beim FFC Frankfurt in der Bundesliga unter Vertrag und im Turnierverlauf eine der auffälligsten Spielerinnen, setzte mit einem Traumpass die Flügelsprinterin Shanice van de Sanden in Szene, die Vivianne Miedema mit einem perfekten Flachpass das 1:1 aus sechs Metern ermöglichte (10. Minute).
http://www.faz.net/aktuel(...)m-2017-15138334.htmlHier verder:...........Im zweiten Akt der äußerst unterhaltsamen ersten Halbzeit bewiesen dann die beiden wohl besten Individualistinnen in den Teams ihre Klasse: Zunächst traf Lieke Martens mit einem Distanzschuss zum 2:1 (28.). Die beim VfL Wolfsburg spielende Pernille Harder erwiderte diese Aktion mit einer vergleichbar famosen Einzelleistung, als sie einen Sololauf übers halbe Spielfeld mit einem trockenen Schuss aus sechzehn Metern zum Ausgleich abschloss (33.).Nach dem Wechsel brachte Sherida Spitse die Niederländerinnen abermals in Führung mit einem Freistoß, wie sie ihn exakt in der selben Art und Weise bereits im Halbfinale verwandelt hatte: Stina Lykke Petersen ließ sich dennoch vom Flachschuss der Niederländerin in der Torwartecke überraschen und war machtlos (52.). Eine Minute vor dem Ende sorgte Torjägerin Vivianne Miedema, die im Sommer von Bayern München zum FC Arsenal gewechselt ist, für die Entscheidung mit dem vierten Tor.
Mit dem niederländischen Sieg wurde belohnt, dass sich die Gastgeberinnen von Beginn des Turniers mit Lust in „Ons EK (Unsere EM)“ stürzten. Während in den vergangenen Jahren Gastgeberteams wie Deutschland oder Kanada bei Weltturnieren in ihren Heimatländern stets unter der Last des Erwartungsdrucks scheiterten, spielten sich die Niederländerinnen in einen Rausch. Sie gewannen alle sechs Turnierspiele und benötigten nicht einmal eine Verlängerung. „Wir haben uns geschworen, dass wir zeigen wollen, wer wir sind. Wenn wir dennoch verloren hätten, dann hätten wir trotzdem in den Spiegel schauen können“, sagte Wiegmann.
Das Geheimnis der Stärke lag auch darin begründet, dass Trainerin Sarina Wiegman auf eine klare Startelf baute, die seit der Vorbereitungsphase das Vertrauen der Trainerin besaß und im Turnierverlauf nur minimal wegen Sperren oder Verletzungen verändert wurde. Das spiegelte sich schon bei der Nummernverteilung im Finale wider: Lediglich die in der Bundesliga beim FFC Frankfurt agierende Jackie Groenen störte das Bild einer wie in alten Zeiten von 1 bis 11 durchnummerierten Teams. Ihre 14 trägt sie als Reminiszenz an die niederländische Fußballlegende Johan Cruyff, der in jenen alten Zeiten gegen die damalige Gepflogenheit stets mit der 14 in der Startformation auflief.
Die deutsche Bundestrainerin Steffi Jones sollte diese Vorgehensweise ihrer Trainerkollegin zur Kenntnis nehmen. Jones hatte wie auch andere favorisierte Teams wie Frankreich oder auch England in der Vorrunde auf Rotation gesetzt, um Kraft zu sparen und vermeintlich die Harmonie im Kader zu fördern. Darunter litten aber die Sicherheit einzelner Spielerinnen wie auch die Eingespieltheit, was zum deutschen Viertelfinal-Aus gegen Dänemark beigetragen hatte. Bei den Niederlanden fühlten sich in der Stunde des Erfolges nun alle 23 Spielerinnen des Kaders als Triumphatorinnen, wie spätestens eine Geste bei der Pokalübergabe zeigte. Wie Selbstverständlich holte sich die Endspiel-Kapitänin Sherida Spitse die vor Turnierbeginn zur Ersatzspielerin degradierte Spielführerin Mandy van den Berg an die Seite, um die Trophäe gemeinsam in Empfang zu nehmen. „Wir haben das nach dem Spiel mit unserer Trainerin besprochen und da gab es keine zwei Meinungen, dass wir das so handhaben“, sagte Spitse. Die Aktion bewies, dass Teamgeist eben nicht immer mit Spielzeit einzelner Spielerinnen zu tun hat.
http://www.faz.net/aktuel(...)017-15138334-p2.html90. + 6. min
Wow, was für ein Finale! Nach beeindruckenden und mitreißenden 90 Minuten krönen sich die Niederländerinnen verdient zu den Königinnen Europas. In einem packenden Spiel zeigte sich die Elftal vor allem vor dem Tor eiskalt und mental abgebrüht. Die ebenfalls stark aufspielenden Däninnen konnten die Intensität nicht über das ganze Spiel aufrecht erhalten und ließen zum Ende hin ihre durchaus vorhandene spielerische Klasse vermissen. Alles in allem war es ein würdiges Finale zweier Mannschaften, die absolut Werbung für den europäischen Frauenfußball gemacht und sicherlich viele Sympathien gewonnen haben.
Ik noem een Tony van Heemschut,een Loeki Knol,een Brammetje Biesterveld en natuurlijk een Japie Stobbe !