quote:Deutsche Zoolöwen
Zielscheibe für Blut-Touristen
Raubtiere werden für die Jagd nach Afrika verkauft
Johannesburg - Afrika. Traumziel für Naturliebhaber – und Mekka des Blut-Tourismus. Tausende Hobby-Jäger reisen extra zur Löwenjagd ans Kap. Das Geschäft mit den organisierten Massakern in der Wildnis boomt. Was die Löwen-Killer nicht ahnen: Oft sind die Tiere nur für den Abschuss gezüchtet. Und etliche stammen aus europäischen Tierparks, sogar aus deutschen Zoos.
"Canned Hunting" heißt die berüchtigte Löwen-Jagd in einem umzäunten Gehege, das der Tierschutzverein "Vier Pfoten" als besonders brutal anprangert. Vergangenes Jahr mussten in Südafrika 1050 Löwen ihr Leben lassen, um bei wohlhabenden Urlaubern als Trophäe im Reisegepäck zu enden. Blutgeld: bis 45 000 Euro pro Tier.
Die Löwenzucht für die Gehege-Jagd ist zur eigenen Industrie geworden. Auf Farmen werden die Tiere großgezogen, dann im Alter ab vier Jahren – oft noch mit Medikamenten ruhig gestellt – schießwütigen Touristen direkt vor die Flinte gehetzt. Gipfel des Mord-Skandals: Auch deutsche Tierparks "liefern" Löwen nach Südafrika, um sie dort abschießen zu lassen, fand RTL heraus.
Dem Magazin "Punkt 12" wurden Unterlagen zugespielt, die belegen, dass ein renommierter deutscher Tierpark skrupellosen Jagd-Veranstaltern in Südafrika drei männliche Löwen verkauft hat. Offiziell sollten die Tiere in Südafrika zur Zucht eingesetzt werden!
Auch französische Safari-Parks wurden schon beim Löwen-Export erwischt. Die Raubkatzen aus Europa sind bei Jägern am Kap heiß begehrt. Sie haben große, dunkle Mähnen, die als Trophäen besonders geschätzt sind. Und weil man am Kap keinen Jagdschein braucht, kann jeder losballern. Fehlschüsse sind programmiert – für die Tiere grausame Folterqualen. Denn oft ist erst der siebte oder achte Treffer tödlich.
Wie Löwen sind in Südafrika fast alle Wildtiere, sogar unter Artenschutz stehende Elefanten Freiwild für zahlungskräftige Touristen. Alles nur eine Frage des Geldes, beklagt "Vier Pfoten". Manche Farmen bieten sogar Löwen-Welpen als Jagd-Ziele an. Sämtliche Appelle an die Regierung, das Morden als Freizeitspaß zu stoppen, wurden bisher nicht erhört.
Gemeinsam mit RTL gelang es der Tierschutzorganisation, die nach Südafrika exportierten deutschen Raubkatzen ausfindig zu machen und vorm sicheren Tod zu retten. Ein Reporter gab sich dazu als Jäger aus. Sein Schock-Report über das blutige Geschäft mit deutschen Zoolöwen sehen Sie ab heute im RTL-Journal "Punkt 12".
quote:Wie deutsche Zoo-Löwen in Südafrika zum Abschuss freigegeben werden
Sie werden in Zoos gezüchtet, um dann von Hobbyjägern abgeschossen zu werden. Eine kleine Raubkatze kostet 2500 Euro, für einen deutschen Löwen werden bis zu 100.000 Euro gezahlt. In einem Gehege werden die Tiere ausgesetzt und angefüttert, damit sie nicht mehr so gefährlich sind - und dann ganz einfach abgeknallt. "Punkt 12"-Reporter Alexander Römer schleust sich in die blutige Szene ein und gibt sich als Geschäftsmann ohne Jagderfahrung aus. Kein Problem - Hauptsache, der Preis stimmt.
Die Recherche beginnt auf der Jagdmesse in Salzburg. Hier sind alle großen Jagdveranstalter vertreten. "Punkt 12"-Reporter Alexander Römer gibt vor, am Abschuss eines Löwen interessiert zu sein. Die tote Raubkatze möchte er sich angeblich als Trophäe in das Wohnzimmer stellen. Ob er einen Jagdschein und Waffenschein hat, interessiert niemanden, denn das Geschäft mit der Jagd boomt. Von Elefanten über Nashörner bis hin zum Eisbären - alles steht bei Bezahlung auf der Abschussliste. Der "Punkt 12"-Reporter holt weitere Angebote für seine Löwenjagd ein. Innerhalb von 20 Minuten erhält er ohne Probleme vier Löwenjagdangebote. Es ist wie einkaufen im Supermarkt.
Zurück im Büro recherchiert "Punkt 12"-Reporter Alexander Römer weiter. Er hat Hinweise bekommen, dass Löwen, die reichen Hobbyjägern vors Gewehr getrieben werden, tatsächlich aus deutschen Zoos stammen sollen. Der international tätige Tierschützer Markus Müller unterstützt ihn vor Ort bei der Suche nach Hinweisen - und findet bald einen ersten Beweis: Offizielle Handelspapiere für gefährdete Tierarten, ausgestellt von der Umweltbehörde in Südafrika. Es ist eindeutig zu erkennen, dass ein deutscher Zoo drei Löwen nach Südafrika verkauft hat. Am 4. November 2009 verlassen die Tiere Deutschland.
Das sogenannte "canned hunting" - das Jagen in einem eingezäunten Gehege - ist besonders brutal und hinterhältig, ein regelrecht feiges Abschlachten. Immer wieder verwundet der unerfahrene Schütze das Tier, bis es schließlich stirbt - und zur Trophäe für das heimische Wohnzimmer wird. "Punkt 12"-Reporter Alexander Römer macht sich selber auf den Weg nach Südafrika. Die erste Station ist das südfranzösische Toulouse. Dort erwartet ihn Markus Müller von der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten". Ein erster Erfolg: Die beiden Löwen Manio und Manion waren für Jäger in Südafrika bestimmt. Doch den vier Jahre alten Geschwistern bleibt dieses Schicksal erspart. Die Suche nach den deutschen Löwen wird genutzt, um diese Raubkatzen nach Südafrika in ein friedliches und weitläufiges Reservat zu bringen. Für den Flug werden sie betäubt, um dann in Transportkäfige verladen zu werden. Die Reise geht weiter in die Schweiz und von dort aus mit dem Flugzeug nach Johannesburg. Nach einem elfstündigen Flug kommen sie in Lionsrock an - einem Gnadenhof für gequälte Großwildkatzen. 68 Tiere haben die Tierschützer bereits vor dem Abschuss durch skrupellose Jäger gerettet, jetzt werden es 70 sein. Die beiden Löwen Manio und Manion können hier ein neues Leben beginnen.
Tierschützer Markus Müller und "Punkt 12"-Reporter Alexander Römer machen sich weiter auf die Suche nach den drei Löwen aus Deutschland. Um Kontakt mit der Szene zu kommen, machen sie einen ersten Halt an einer berüchtigten Löwenzuchtfarm. Auch hier wird für den Nachschub der Trophäenjäger gesorgt. Die beiden geben sich als jagdinteressierte Touristen aus und dürfen unter der Beobachtung eines Züchters in der sogenannten Kuschelzonen die Kleinen streicheln. In Südafrika ist die Raubkatzenzucht inzwischen ein echtes Problem, denn viele Farmer wollen an den reichen Trophäenjägern verdienen und züchten viel zu viele Tiere. 4000 Löwen werden zurzeit allein auf südafrikanischen Farmen gehalten.
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