Na wikken en wegen besloot ik dit topic toch maar hier te zetten en niet in C&H, omdat het meer een politieke aangelegenheid is.
Een korte samenvatting van het mailtje dat ik in mijn mailbox vond: een instituut is in geldnood gekomen. Dat instituut had belangrijke manuscripten in bruikleen gegeven aan een openbaar toegankelijke bibliotheek. Die manuscripten worden binnenkort per opbod verkocht; kans is dat ze in de kluis komen van een Japanse exentriekeling, Italiaanse mediamagnaat of Arabische oliesjeik, waardoor ze nooit meer toegankelijk zijn voor onderzoekers.
Deze handschriften behoren tot het nationale erfgoed van Duitsland en zijn van cruciaal belang voor de bestudering van de geschiedenis van Europa.
Het gaat hierbij onder meer om
deze bijzondere manuscripten.
quote:
---------- Forwarded message ----------
From: Rebecca Gxxxxxxxxxr <xxxxxxxxxx>
Date: 21-sep-2006 15:35
Subject: Fwd: Verkauf der Karlsruher Hss.
To: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
This came from our medieval colleagues in Germany. I have included the
original post, which includes the article from the Stuttgarter Zeitung,
because I can not find an English reference to this atrocity on the net.
In summary:
The house of Baden in Germany has fallen on hard times, and has decided
that, in order to pay for renovations to the family castle in Salem,
that they will sell a number of paintings, coins, and manuscripts to
raise 70 million Euros.
The manuscripts are currently housed in the Badische Landesbibliothek
in Karlsruhe, where they have been available to scholars, and are
considered part of the European cultural heritage. The director of the
collection found out *in the public press* that his collection was to
be sold piecemeal to the highest bidder.
There is some debate as to who actually owns the collection, the family
or the state of Baden-Württemberg. This is keeping the lawyers busy,
but may not keep the manuscripts safe.
Among the manuscripts at risk:
The Book of Hours belonging to Christoph 1 of Baden, and the prayer
book of Susanna von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach. This collection also
includes the manuscripts from religious houses secularized in 1803,
including the collection from Reichenau, which includes mss from the
11thC.
Klaus Graf in another email put forth the hope of organizing protests
and contacting legislators and the cultural ministry. Spreading the
news is one way to help, which is why I forwarded this to the 2 largest
medieval online communities that I know.
If anyone is interested, I can provide a translation of the news
article later on today.
----- Forwarded message from xxxxxxxxxxx@ub.uni-leipzig.de -----
Date: Thu, 21 Sep 2006 12:47:06 +0200
From: "Dr. xxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxx@ub.uni-leipzig.de>
Reply-To: xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Subject: Verkauf der Karlsruher Hss.
To: Das deutschsprachige Mittelalter
<xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die Stuttgarter Zeitung kann heute morgen das gestern wohl noch von
kaum jemandem Geglaubte unter der Überschrift "Badisches Adelshaus
verkauft Kulturerbe" vermelden, siehe unten. Unnötig zu sagen, daß die
Reaktionen im engen Kollegenkreis bei "Das gibt's doch nicht" begannen
und bei nicht zitierfähigen Aussagen noch lange nicht endeten.
Was ist das für eine Landesregierung, die sich mit ihren
Eliteuniversitäten schmückt, aber widerstandslos ihr zentrales
Kulturgut - und jetzt benutze ich auch mal das Wort: verscherbelt? In
einem der angeblich wohlhabendsten und fleißigsten Länder der
Bundesrepublik geht es zu wie in einer Bananenrepublik, wo gewählte
Landesvertreter in klandestiner Aktion wertvolle Güter von
öffentlichstem Interesse zur Sanierung privater Kassen verkloppen
dürfen? Ist eine Wissenschafts- und Bildungslandschaft, in der so etwas
geschieht - zugelassen wird? - überhaupt noch satisfaktionsfähig? Oder
ist das schon die Vorankündigung dessen, was uns in großem Stil
erwartet, wenn die anstehende BA/MAisierung der deutschen Bildung und
Kultur das kostspielige Aufbewahren irgendwelcher alter Schinken, die
sowieso kein Mensch mehr lesen kann, überflüssig gemacht hat?
Wenn sich jetzt nicht entschiedener Widerstand gegen solch
verantwortungsloses Tun formiert, dann schaffen wir einen hübschen
Präzedenzfall.
Mit vielen Grüßen,
Falk Exxxxxxxxxxxx
> Badisches Adelshaus verkauft Kulturerbe
> Wertvolle Handschriften sollen feilgeboten werden - Das Land lässt
> sich auf einen Handel ein
> STUTTGART. Die Landesregierung hat sich mit dem badischen
> Markgrafenhaus auf den Verkauf wertvoller Handschriften aus der
> Landesbibliothek Karlsruhe verständigt. Deren Direktor Peter Michael
> Ehrle befürchtet den Verlust "unersetzlichen Kulturguts".
>
> Von Reiner Ruf
>
> Bei den Handschriften handelt es sich um die markgräfliche Sammlung,
> die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Zu den Prunkstücken gehört
> das Stundenbuch des Markgrafen Christoph I. von Baden, das um das
> Jahr 1490 in Paris entstanden ist. Gleiches gilt für das reich mit
> Miniaturen und Gold ausgestattete Gebetbuch der Markgräfin Susanna
> von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach, das 1520 in Augsburg geschaffen
> wurde. Nach Angaben des Karlsruher Bibliotheksdirektors Ehrle umfasst
> die markgräfliche Sammlung etwa 3600 Handschriften.
>
> Dazu zählt auch Klostergut, das 1803 im Zuge der Säkularisation an
> das Haus Baden überging. Aus diesem Fundus der deutschen
> Kulturgeschichte stechen Handschriften aus dem Kloster Reichenau
> hervor, die aus dem 10. Jahrhundert stammen, darunter die "Gesta
> Witigowonis" des Purchard von Reichenau aus dem Jahr 995. Der
> Bibliothekschef Peter Michael Ehrle spricht von Kunstwerken "von
> europäischem Rang". Jetzt droht der Verkauf ins Ausland.
>
> Finanznot treibt das Haus Baden zu dieser Aktion, nicht zum ersten
> Mal. Vor einem Jahrzehnt erregten die Badener Aufsehen mit der
> Versteigerung des Inventars im Schloss Baden-Baden. Nun hoffen sie
> auf einen Erlös von 70 Millionen Euro. Mit einem Teil des Geldes soll
> die Sanierung der Schlossanlage Salem am Bodensee bezahlt werden. Der
> Sitz der Familie ist in den vergangenen Jahren unter hohem
> finanziellem Aufwand wieder hergerichtet worden.
>
> Allerdings ist das Haus Baden nicht frei in seinem Handeln. In
> offenbar langwierigen Verhandlungen "auf höchster Ebene" haben die
> Badener zu einem Arrangement mit der Landesregierung gefunden. Der
> Besitz der Handschriften sowie weiterer Kunstwerke und Kulturgüter
> ist zwischen beiden Seiten schon seit Jahrzehnten umstritten. Die
> Adelsfamilie wie auch das Land erheben Anspruch darauf. Letztlich
> geht es darum, ob die Kulturgüter mit der Auflösung des
> Großherzogtums Baden 1918/1919 an den Staat fielen - oder in der
> Familie verblieben. Dieser Frage widmeten sich bereits eine ganze
> Reihe von juristischen Gutachtern. Die Antworten fallen aber noch
> nicht eindeutig genug aus, als dass sich die Landesregierung auf eine
> gerichtliche Klärung einlassen wollte. Strittig ist nicht nur, wer
> nun Eigentümer der Handschriften ist. Auch um andere Kunstwerke und
> Kulturgüter wird gefeilscht. Prinz Berhard von Baden nennt die so
> genannte Türkenbeute, Waffen- und Münzsammlungen sowie Gemälde. Der
> Gesamtwert der Kunstwerke und Kulturgüter beläuft sich nach seinen
> Worten auf 250 bis 300 Millionen Euro - inklusive der Handschriften.
> Die Vereinbarung sieht Folgendes vor: Das Land erlaubt der
> Adelsfamilie, 70 Millionen Euro aus dem Verkauf der Handschriften aus
> der Landesbibliothek Karlsruhe zu schlagen. Zunächst werden die
> Handschriften in die Stiftung Schloss Salem eingebracht, um dann auf
> dem internationalen Kunstmarkt angeboten zu werden. Im Gegenzug
> verzichten die Badener auf Ansprüche auf den großen Rest des Kunst-
> und Kulturbesitzes. Die seien dann "ein für alle Mal beim Land", sagt
> Bernhard von Baden. Das Staatsministerium wollte zunächst nur
> Gespräche zwischen der Regierung und dem Haus Baden bestätigen. Am
> Nachmittag sollte die CDU-Fraktion informiert werden. Der Landtag
> muss noch zustimmen.
>
> Peter Michael Ehrle, der Direktor der Landesbibliothek, saß derweil
> erkennbar schockiert in seinem Karlsruher Büro. Die Handschriften,
> sagt Ehrle, "wären um ein Haar ins Weltkulturerbe aufgenommen
> worden". Nach den Berechnungen der Landesbibliothek müsste die
> gesamte alte Sammlung verkauft werden, um auf den gewünschten Erlös
> von 70 Millionen Euro zu kommen.
>
> Ehrle befürchtet, dass die Bücher an Privatleute ins Ausland wandern.
> "Das wäre ein unermesslicher Verlust für die Wissenschaft." Außerdem
> gehören die Handschriften zu dem wenigen, was nach einem Luftangriff
> im September 1942 vom alten Bestand der Bibliothek übrig blieb.
----- End forwarded message -----
Stelling: objecten, zoals manuscripten, schilderijen en dergelijke, die bijzonder zijn voor de nationale en internationale geschiedvorsing zouden openbaar toegankelijk moeten blijven.
[ Bericht 0% gewijzigd door Floripas op 22-09-2006 18:53:58 ]